Besuch und Besichtigung bei Lisbeth und Benny in Røgeriet.

Dieser Artikel war eigentlich als Inspiration gemeint für ein leichtes und leckeres Fischgericht, dass sowohl im Urlaub von Feriengästen, als auch von der Lokalbevölkerung ausprobiert werden kann, die sich an einem neuen Rezept versuchen wollen. Ich bat daher die zwei “Fischdamen” des Ferienortes, Lisbeth von der Räucherei und Inger, von der Fiskericompagniet um ihre besten Rezepte.

Es war für beide schwer ein Gericht als – das Beste-  zu bezeichnen. Denn es gibt ja so viele. Ausserdem hatte beide so viel auf dem Herzen, dass ich beschloss, einen kleinen Artikel über jede der Firmen zu verfassen.

Lesen Sie hier die Fischrezepte.

Vorupør Rogeri begann als sehr kleine Firma. Das Kopenhagener Paar Jytte und Abraham Segel verliebten sich in diese Gegend und beschlossen, hierher, nach Vorupør zu ziehen. Abraham glaubte, dass es möglich sein musste, ein Geschäft damit zu betreiben, für die Lokalbevölkerung Fisch zu räuchern, und später Räucherfisch an Feriengäste zu verkaufen. Es gab nicht mehr als einen Raum fuer die Öfen plus ein Fenster, aus dem heraus er Fisch verkaufte. Im Ganzen gesehen, glaube ich, dass das Geschäft niemals grösser sein sollte, als dass die beiden allein darin arbeiteten und davon leben konnten.

Die grosse Veränderung kam, als Jens Munk Pedersen (von der Lokalbevölkerung auch ”Lybbe Jens” genannt) die Firma 1980 übernahm und grosse Räucheroefen aufstellte. Nun wurde auch ein Verkaufsraum etabliert und das Sortiment erhielt eine Grösse, bei der man immer sicher sein konnte, dass man inspiriet wurde. Während all der Jahre, behielt  Jens die gleiche Einstellung zur Arbeit, wie auch seine Vorgänger schon hatten.

 

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Wir wollen gerne viel verkauften, aber da der Fisch ja gekauft, verarbeitet und geräuchert werden muss, können die Öffnungszeiten nur begrenzt sein. Es wurde sehr schnell notwendig, in den Verarbeitungsräumen extra Recourssen einzusetzen. Daher musste Mutter Julie ran und die Fischfrikadellen herstellen, die, wie sich in den folgenden Jahren zeigte, sowohl die Räucherei, als auch die Gegend bekannt machten. Julie war eine Frau jenseits der 70. Sie briet Fischfrikadellen vom Morgen bis zum Ladenschluss, jeden Tag. Und jedes Mal, wenn eine neue Pfanne fertig war, wurden ihr die Fischfrikadellen sozusagen aus der Hand gerissen. Die Gerüchte sagen, dass Jens versuchte, seine alte Mutter zu beschützen, indem er den Verkauf an gewisse Kunden unterband. Ein deutscher Tourist, der bereits alle Tage der Woche gekommen war und 5 Fischfrikadellen gekauft hatte, wurde ganz einfach aus dem Laden herausgeschmissen mit den Worten: ”Glaubst du etwa, meine Mutter hat nichts anderes zu tun, als für Dich Fischfrikadellen zu braten?”

Noch heute arbeitet Lisbeth nach dem gleichen Rezept. Aber da der Arbeitsplatz optiemiert wurde: bessere, grössere und mehr Pfannen, werden heute vier mehr Fischfrikadellen  in gleicher Zeit hergestellt. Nach der Anzahl gefragt, macht Benny eine kurze Berechnung; er weiss genau, wie viel Fisch er für die Frikadellen eingekauft hat, er kennt das Mischungsverhältnis der Zutaten und er kennt das Gewicht jeder Frikadelle, sodass nach einer kurzen Denkpause die Antwort kommt: ”Letztes Jahr verkauften wir 55.000 Stück und mit der Steigung, die wir stetig im Verkauf haben, dürften wir dieses Jahr auf 60.000 Stück kommen.

Wenn du selbst glaubst, dass sich das etwas wild anhört, ist es nur, weil du sie bis jetzt noch nicht probiert hast.

Das Paar hat eine klare Arbeitsteilung im Alltag. Lisbeth bestimmt im Laden und bedient die Kunden. Sie ist es, die ständig verfolgt, was die Kunden wünschen und dafür sorgt, das die richtige Ware vorrätig ist. Dieses gilt sowohl der grossen Auswahl an Frischfisch, die vielen leckeren Rächerspezialitaeten als auch der Zunahme an kleinen Fertiggerichten , die auf den Bänken vor der Tür verzehrt werden können.

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Benny hingegen beginnt den Tag damit, den frischen Fisch aus Hanstholm zu holen und ihn zum Verkauf und zum Räuchen zu verarbeiten, sodass fuer Lisbeth etwas zu tun ist, wenn sie zur Arbeit kommt.

Benny ist ja kein Mann der grossen Worte oder Armbewegungen. Aber wenn das Thema -Fischräuchern- angesprochen wird, gerät er nahezu in Euphorie und sie verliebt zu seinem alten Ofen herüber, den “Lybbe Jens” vor fast 40 Jahren aufgestellt hatte. Dieses ist einer der ältesten und originalsten Räucheroefen der ganzen Gegend. Diese öfen verleihen dem Fisch den allerbesten Geschmack, auf Grund des Aufbaus des Ofens und dessen spezielle Warmräucherkonstruktion. ”Warmgeräuchert auf alte Art mit richtigem Buchenbrennholz”.

Ehrlichgesagt verstand ich nicht ganz was er meinte, daher nahm ich eine Geschmacksprobe. Ich musste ihm auf alle Faelle Recht darin geben, dass das Resultat hervorragend ist.

In der Saison hat das Geschäft jeden Tag geöffnet von 10.00 – 18.00 Uhr. Und obwohl Lisbeth und Benny in der Räucherei und im Landen immer sind, und der Platz sehr beengt ist – sowohl hinten als auch vorne im Geschäft, wird mehr Hilfe benötigt. Eine Firma, die so deutlich  rund um die Inhaber aufgebaut ist, ist nicht leicht mit mehreren Personen zu verstärken. Daher versucht das Paar auch an den guten Mitarbeitern festzuhalten, die das Geschäft und die Produkte kennen.

Die Mitarbeiterschar ist daher auch danach zusammengesetzt, wann die einzelnen zur Verfügung stehen. Dies ist meistens an den Wochenenden und in den Sommerferien. Es hört sich etwas zufällig an, aber da Lisbeth ja zwischen Poduktion und Verkauf wechseln kann, und dort zupacken kann, wo es am wichtigsten ist, wird immer eine Lösung gefunden.

Wie der Name der Firma schon sagt, so ist es der geräucherte Fisch, der eine tragende Rolle spielt. Er ist es, den die Kunden im grossen Stil nach Hause schleppen, wenn die Ferien vorbei sind. Aber es gibt auch eine imponierende Auswahl an Frischfisch. Und in den letzten Jahren ist das Sortiment an fertigem Essen, das man draussen auf der Bank verzehren kann, ständig erweiter worden. Aber obwohl die Auswahl der zwei Fischgeschäfte des Ortes einander ähnelt, laufen beide unabhängig von einander gut. Dieses bekräftigen beide Inhaber.

Seitdem Lisbeth und Benny die Vorupør Røgeri im Jahr 2002 uebernahmen war der Ablauf des Jahres in feste Rahmen gelegt. Ab Ostern bis zur 42. KW heisst es: jeden Tag arbeiten. Nach den Herbstferien ist dann Pause, bis die geschäftige Weihnachtszeit wieder beginnt. Die Passion für Fisch laesst sie nicht los.

Auch dann nicht, wenn sie Urlaub machen. In den letzten Jahren gingen die Reisen in exotische Gefilde, mit Sonne und Wärme. Aber es gibt immer eine Verbindung mit einem Fischabenteuer. Egal ob das Ziel Mexico, Florida oder ein anderes ist. Es wird spannend, zu hören, wohin die Reise dismal geht. Die Zeit zwischen Weihnachten und Ostern wird genutzt, um die Räucherei startklar zu machen, zur nächsten Saison. Und auf diese Weise dreht sich das Rad noch einmal rund.

Tekst und Fotos: Kim Poulsen
Übersetzt bei: Kjerstin Jensen

Diese Hund ist nur 8 Monate alt.
So, die "Frikadeller" sind voll Vitaminen......